Landschaftsschutz Ebersberger Land e.V. Positionspapier

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Schattenkraftwerke
Wind weht nicht nach Bedarf, mit Windstrom kann kein Netz betrieben werden, denn das Netz muss immer im Lastfolgebetrieb gefahren werden. Wegen des geringen Nutzungsgrads und wegen der auftretenden Wind-Flauten müsste eine etwa gleichgroße konventionelle Kraftwerksleistung immer einsatzbereit zur Verfügung stehen, weil sonst die sichere Stromversorgung gefährdet wäre (Schattenkraftwerke).Windstrom schwankt zwischen 80% und nahezu 0% der Nennleistung, den Rest bis 100% muss ein Schattenkraftwerk liefern. Daher erfordert Windkraft immer doppelte Kraftwerksleistung, somit immer doppelte Kosten. Das Schattenkraftwerk muss gleiche Leistung haben, muss aber etwa das 5-fache an Strom liefern. Da Kernkraft ausscheidet, eignen sich zum Betrieb der Schattenkraftwerke Kohle- und Gas. Hierdurch entsteht eine zusätzliche Abhängigkeit. Die Schattenkraftwerke können nicht im Volllastmodus laufen, da der regenerativ erzeugte Strom immer den Vorzug genießt, um in das Versorgungsnetz eingespeist zu werden. Im ungünstigen Teillastmodus stoßen die Gas- und Kohlekraftwerke noch mehr CO2 aus als im Volllastmodus; dies hat eine negative Wirkung auf die CO2-Bilanz und erhöht die Kosten der Stromproduktion, die letztendlich der Bürger zu tragen hat.
Die Speicherung von überschüssigem Windstrom für die Zeiten der Flaute ist derzeit nicht möglich. Bei Überproduktion wird der Strom ins Ausland exportiert. Dieser Export bringt keinen Gewinn, sondern dafür müssen wir als Anbieter, dem Abnehmer noch Geld bezahlen (negative Strompreise). Siehe Link unten: "Verbraucher zahlen für Überangebot an Öko- Strom" Strom lässt sich nur für Kleinanwendungen speichern, niemals zur Versorgung einer Großstadt. Alle Speicherkraftwerke Deutschlands können München (erfordert ca. 1000MW) gerade für 2 Tage versorgen, alle anderen Orte haben dann nichts, und Zeiten der Flaute sind länger als nur 2 Tage (s. Prof. Sinn, Prof. Kleinknecht).

Siehe auch:
"Energiespeicher" Prof. Dr. Jossen, TU München
http://www.zeit.de/2010/01/Kommentar-Strom
http://www.faz.net/artikel/C30770/negative-strompreise-verbraucher-zahlen-fuer- ueberangebot-an-oeko-strom-30079172.html
Bundeswirtschaftsministerium veröffentlicht Kurzgutachten zu negativen Strompreisen Pressemitteilung vom 01.07.2010:
http://bmwi.de/BMWi/Navigation/Presse/pressemitteilungen,did=348694.html
Das Märchen von der sauberen Windkraft (RTL Spiegel-TV)

CO2 Einsparung
Durch den erforderlichen Einsatz der Schattenkraftwerke in Form von Gas- und Kohlekraftwerken, die zur Überbrückung von Windflauten permanent nebenher laufen müssen, ist die CO2 Einsparung fast vernachlässigbar, noch dazu wenn man große Waldflächen roden muss, um alle in den deutschen Forsten geplanten Windkraftanlagen zu realisieren. Waldflächen müssen grundsätzlich Tabuzonen sein und bleiben. Der Bayerische Landesverband für Gartenbau und Gartenpflege weist darauf hin, wie wichtig Laubbäume für uns als Sauerstofflieferant sind und unser Staat will sie durch Windkraftanlagen ersetzten!

Ein großkroniger Laubbaum...
Filtert stündlich 4000 m^3 Luft
Nimmt täglich ca. 10 kg CO2 auf
Reinigt jährlich die Luft von über 100 kg Staub
Bindet Schadstoffe
Liefert den Sauerstoff für 10 Menschen
Verbessert das Klima durch Verdunstung von Wasser
Gibt Schatten an heißen Tagen
Vermindert Lärm und bremst den Wind.

Verzicht auf Atomstrom
Herr Dr. Norbert Röttgen hat im Rahmen einer Veranstaltung zum Thema Energiewende in Deutschland am 26. Juli 2011 in Pliening auf die Frage eines Gastes erwidert, dass ein Import von Atomstrom von unseren europäischen Nachbarn auch in Zukunft, selbst nach Vollendung der Energiewende stattfindet und sogar gewünscht ist. Einige europäische Nachbarstaaten bauen sogar neue AKWs, um Deutschland während und nach der Energiewende mit Strom versorgen zu können. Ein echter Atomausstieg kann auf diese Art nicht gewährleistet werden. Selbstverständlich befürworten auch wir einen sinnvollen Atomausstieg. Allerdings müssen alle europäischen Staaten zusammen an diesem Ziel arbeiten, um einen Ausstieg erfolgreich betreiben zu können. Ein ehrlicher Ausstieg aus der Atomenergie müsste konsequenter Weise auch ein Importverbot für Atomstrom beinhalten.
03.01.2006 - 17:00 Uhr, Der Tagesspiegel Berlin (ots) - Berlin - Im Streit um die Abhängigkeit Deutschlands von russischem Gas haben sich auch Vertreter der erneuerbaren Energien für eine weitere Nutzung der Kernkraft ausgesprochen. "Daran führt kein Weg vorbei", sagte der Vorstandsvorsitzende des Windkraftunternehmens Repower und frühere Hamburger Umweltsenator Fritz Vahrenholt (SPD) dem "Tagesspiegel". Windkraftunternehmer Vahrenholt forderte verlängerte Laufzeiten der Kernkraftwerke von fünf bis acht Jahren.

Emissionshandel
Das durch den Einsatz von Windkraftanlagen eingesparte CO2 wird über den Emissionshandel an Unternehmen verkauft, die viel CO2 freisetzen. Je mehr WKAs errichtet werden, desto mehr Emissionspapiere könnten am Markt angeboten werden. Je größer das Angebot am Markt ist, desto geringer wäre der Preis. Je geringer der Preis, desto mehr Emissionspapiere würden von CO2-intensiven Unternehmen gekauft. Wenn es günstiger erscheint, die Emissionspapiere "billig" zu erwerben, wie viele Unternehmen würden dann noch teure Maßnahmen zur Einsparung von CO2 ergreifen? Als Konsequenz atmen wir Bürger auch weiterhin die gleiche CO2-haltige Luft ein. Aus diesem Grund sollte der Emissionshandel so bald wie möglich eingeschränkt und wünschenswerter Weise zukünftig eingestellt werden.

 
 

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