Landschaftsschutz Ebersberger Land e.V. Positionspapier

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Brand
Die technischen Standards der Brandbekämpfung eröffnen derzeit keine Möglichkeiten, Gondelbrände bei ggf. zusätzlich laufenden Rotoren zu löschen bzw. unter Kontrolle zu bekommen. Dadurch entsteht ein hohes Waldbrandrisiko durch Funkenflug und Abfallen von brennenden WKA Teilen. Weil sich somit in Brand geratene WKA nur schwer bzw. nicht löschen lassen, bleibt nur ein kontrolliertes Abbrennen lassen als Option. Brennende Rotorteile fliegen oftmals hunderte Meter weit. Eine Brandgefahr ist aufgrund evtl. auftretender technischer Defekte nicht auszuschließen und kommt durchaus häufiger vor. Ein mögliches Übergreifen des Feuers auf große Teile des Waldes stellt somit eine unkalkulierbare Gefahr für den Ebersberger Forst dar. Eine ausreichende Löschwasserversorgung ist am geplanten Standort nicht sichergestellt.
(siehe auch: Leitfaden für den Brandschutz von Windkraftanlagen, der vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. herausgegeben wurde (VdS 3523:2008-07 (01)).

Wirtschaftlichkeit
Alle Parteien sind sich mehr oder weniger einig in dem Ziel: "Vollständiger Ausstieg aus der Kernkraft bis 2020, bzw. 50% Erneuerbare Energien in 2020 sind machbar. Kosten werden nicht gescheut. Allerdings besteht die große Wahrscheinlichkeit, dass diese Ausgaben über den Strompreis oder andere Verbraucherpreise auf jeden einzelnen Bürger umgelegt werden müssen. Nur zaghaft wird zugegeben: Atomstrom wird nach wie vor importiert. Neue Gas- und Kohlekraftwerke (Schattenkraftwerke) sind unverzichtbar. Herr Prof. Dr.-Ing Helmut Alt, Aachen, hat errechnet: 2010 produzierten 21.607 Anlagen, mit einer Gesamtleistung von 27.214 MW Strom. Mit der Windarbeit von 3.057 GWh und der mittleren Leistung von 4,1 GW blieb die Windenergie weit hinter den Erwartungen zurück.
Der Bürgermeister der Stadt Freiburg i.B. (Herr Salomon) verkündete 2004 ein hohes Ziel: 2010 sollten 10% des Stroms aus "erneuerbaren Energiequellen" stammen, der Stromverbrauch sollte um 10% sinken. 2010 zog der Gemeinderat Bilanz. Der Stromverbrauch war um 3% gestiegen, der Anteil der "erneuerbaren Energie" lag bei 3,7%,wie 11 Jahre zuvor, das sind fünfmal weniger als im Bundesdurchschnitt. 96,3% der elektrischen Energie stammten demnach aus Kohle- und Kernkraftwerken im Bundesgebiet und in den benachbarten Ländern. Die Kernkraftwerke in Frankreich und in der Schweiz liefern einen Teil des benötigten Stroms. In der Schweiz wird das Wasser nachts mit Kernenergie in die hochgelegenen Speicher gepumpt, und tagsüber laufen die Turbinen im Tal und liefern "Ökostrom" - auch für den Breisgau.
(Universität Mainz)

2010 wandelten die Wind-Industrieanlagen 15,5% ihrer Nennleistung in Arbeit, das heißt in Kilowattstunden um; sie liefen also nur 55 Tage unter Volllast. Auf See wird eine "Ausbeute" von 20% erwartet und soll den Jahresbedarf von einigen hunderttausend Einwohnern decken. D.h.: nur die Haushalte - nicht den ihrer Arbeitsplätze. So werden auch die "Kunden" dieses Anbieters an mehr als 275 Tagen im Jahr ihren Bedarf anderweitig decken müssen. Wenn man über die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen im Zusammenhang mit der Windenergie spricht, sollte man berücksichtigen, dass es sich bei diesen Arbeitsplätzen teilweise um staatlich subventionierte Stellen handelt, die in aller Regel nicht über 20 Jahre hinweg gefördert werden können. Einige energieintensive Produktionsbetriebe denken bereits über eine Abwanderung nach, um ihre zukünftige Wettbewerbsfähigkeit sicherstellen zu können, weil sie einen hohen Strompreisanstieg befürchten. Auffällig ist, dass bei vielen WKA-Projekten die tatsächlich erreichten Volllaststunden weit hinter den prognostizierten Werten zurückblieben. Aufgrund der bereits vielerorts nicht erreichten Auslastung von Windenergieanlagen, muss auf die Wirtschaftlichkeitsprüfung ein besonderes Augenmerk gelegt werden. Insbesondere ist darauf zu achten, dass "Gefälligkeitsgutachten" 100prozentig ausgeschlossen werden können. Generell müssen Gutachten aller Art von neutralen Ingenieurbüros (Gutachtern) erstellt werden.

Eine Windmessung über einen längeren Zeitraum (mindestens ein Jahr) von unabhängiger Stelle unter Anwendung geeigneter Messverfahren und -techniken ist unverzichtbar. Keinesfalls sollten die jeweils zuständigen Windkraftprojektanten die erforderlichen Rohdaten selbst ermitteln. Die Verwaltungs- bzw. Instandhaltungs- und Wartungskosten, sowie die Kreditbelastung und die Abschreibungsmodalitäten sollten transparent gestaltet und offengelegt werden. Hohe Renditeversprechen müssen genau analysiert und geprüft werden, um den potentiellen Anlegern einen Vermögensschaden zu ersparen. Auch der zu erwartende Anstieg der Stromkosten bzw. aller Kosten, die auf die Bürger umgelegt werden müssen, damit die Energiewende finanzierbar ist, sind allen Bürgern ehrlich und transparent offenzulegen.

 
 

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